Schon wieder irgendein Blog? Ja, vermutlich. Trotzdem ist es mir wichtig, euch meine Beweggründe näher zu bringen.
Der primäre Sinn ist ganz klar therapeutisch. „Schreib doch mal alles auf, um das Trauma besser zu verarbeiten.“ Ja, das macht vermutlich Sinn. Schreiben war schon immer „mein Ding“, fällt mir total leicht, habe ich ja nun auch lange genug beruflich gemacht (–> Über mich).
Ich habe es mit Zettel und Stift versucht. Habe mir ein hübsches Buch gekauft. Hat nicht funktioniert. Handschriftlich ist nicht so meins. Habe immer mal irgendwelche Handynotizen verfasst, ein einsames Word Dokument… aber es fehlte ein „Ort“, an dem ich meine Gedanken sammeln konnte.
Und hier kommt auch der zweite Grund für einen öffentlichen Blog ins Spiel. Ich habe im vergangenen Jahr so sehr den persönlichen Austausch mit ähnlich Betroffenen gesucht, es mir so sehr gewünscht. Das Netz hoch und runter abgesucht. So richtig befriedigend war das nicht. Es herrscht viel „Stille“, viel „Schweigen“. So zumindest mein Eindruck. Ich möchte das gerne durchbrechen. Und auch über die Dinge schreiben, die man vielleicht sonst nicht ausspricht. Die weh tun, sehr persönlich sind. Aber eben da sind.
Dritter und letzter Grund: Es gibt so viele Menschen in meinem Umfeld, die so toll sind und so viel Anteil nehmen. Die so oft fragen „Wie geht es dir?“ Ich kann diese Frage selten treffend beantworten, da alles so komplex ist und ich meist nur einen tagesaktuellen Ausschnitt wiedergeben kann. Viele denken, es geht mir gut. Weil ich mir Mühe gebe, den Alltag möglichst normal zu meistern. Und weil ich nicht rumheulen will. Niemals, eigentlich. Und deshalb antworte ich meistens: „Gut.“. Was natürlich totaler Quatsch ist. Hier nun also in aller Offenheit die ausführliche Antwort auf das so oft gefragte „Wie geht es dir?“.